
Kids viele Aktionen angeboten. Hier mit am Sprungbecken
Ortsvorsteher Niko Neuser und Betriebsleiter der Freibades Eugen Diener. Foto: [as/RHA]
Boppard. Freude und Begeisterung, vor allem aber die spürbare Vorfreude auf die offizielle Eröffnung des Bopparder Freibades am 24. Juni prägten die Atmosphäre beim Pre-Opening. Rund 1.000 Besucher waren gekommen, um das neue Thermalfreibad in Augenschein zu nehmen. Nach vielen Jahren der Zwangsschließung wegen technischer Mängel und des Zerfalls haben Boppard und die Region wieder ein wunderschönes barrierefreies Freibad für alle Generationen, das für Einheimische und Touristen eine große Bereicherung ist.
Landauf, landab schließen Schwimmbäder. Die Kosten für Betrieb, Instandhaltung und Sanierung haben viele Städte und Gemeinden überfordert. Neben dem Verlust der Freizeitattraktivität führten die Schwimmbadschließungen auch zu einem dramatischen Anstieg des Nichtschwimmeranteils. Fast 60 Prozent der Kinder und Jugendlichen können nicht beziehungsweise recht schlecht schwimmen. Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) beklagt diese Entwicklung in deutlichen Worten. Umso verständlicher auch die große Freude bei der DLRG Boppard, die das Pre-Opening nutzte, um mit Vorführungen Einblicke in ihre breitgefächerte Arbeit zu geben.
Allen Grund zur Freude

Nicht nur das DLRG Boppard und die vielen Besucher, auch die politischen Vertreter zeigten sich beim Pre-Opening zufrieden. Bürgermeister Jörg Haseneier (CDU) und Boppards Ortsvorsteher Niko Neuser, der sich gemeinsam mit Eva Schneider mit der Bürgerinitiative „Boppard braucht wieder sein Freibad“ für die Sanierung des Bades leidenschaftlich eingesetzt hatte, waren die Erleichterung anzumerken. Auch wenn wegen der einen oder anderen baulichen Verzögerung nicht alles final fertiggestellt ist, steht dem Eröffnungstermin nicht mehr im Weg.
In gut einer Woche kann in Boppard-Buchenau wieder geschwommen, gesprungen und im Wasser gespielt werden. „Auch die bis zuletzt offene Frage der Bewirtung ist nun geklärt“, sagt Stadtchef Jörg Haseneier. „Die Metzgerei Schmitt wird einen Imbisswagen aufstellen und beispielsweise Würstchen, Pommes und Getränke verkaufen“, so Haseneier. „Auch der Eiswagen, der beim Pre-Opening so gut ankam, wird ebenfalls während der Badesaison in unserem Schwimmbade stehen.“ Richtigen Schwimmbad-Erlebnistagen steht somit nichts mehr im Weg. „Nach der Saison werden wir uns zusammensetzen und Bilanz ziehen. Dann können wir auf Basis von Anregungen die eine oder andere Optimierung für das kommende Jahr vornehmen“, blickt Haseneier im Gespräch mit dem RHA nach vorne.
Niko Neuser (SPD) empfindet das Pe-Opening als besonders emotionales Erlebnis. „Nach all den Jahren der Kontroversen und der Unsicherheiten bin ich sehr froh, dass wir heute in diesem wunderschönen Bad stehen können. Ich freue mich jetzt riesig auf die Badesaison“, so Neuser, für den die Wiedereröffnung nach der Hochzeit mit seiner Frau und der Geburt seiner Kinder ganz weit oben in der Gefühlsskala rangiert.
Apropos Erlebnis: Im Bopparder Freibad kann man weit mehr als nur schwimmen, springen oder planschen: Ein Kinderspielplatz und ein Beachvolleyball-Feld locken zum Spielen und zur Bewegung auch außerhalb der Becken mit angenehm warmen Thermalwasser. Und natürlich ist die Liegewiese auf dem Gelände mit dem freigelegten Bachlauf ideal zum Chillen.
Der Pre-Opening-Termin bot keinerlei Anlass, um doch noch irgendwo ein „Haar in der Suppe“ zu finden oder in Miesepeter-Manier zu nörgeln. Auch die zähen und heftigen politischen Debatten und Streitereien in den politischen Gremien sind Vergangenheit. Das alte Sprichwort „Was man mühelos erreicht, ist gewöhnlich auch nicht der Mühe wert“ passt sehr gut zum neuen Bopparder Freibad. Einer wunderbaren Badesaison steht nichts mehr im Weg.