Boppard. Umut Kurt, einer der Initiatoren der Friedensdemonstration, die am vergangenen Sonntag auf dem Marktplatz Boppard stattfand, ist auch Tage nach der Veranstaltung noch beeindruckt. „Wir hatten mit deutlich schwächerer Resonanz gerechnet“, sagt der engagierte Sozialdemokrat. „Dass statt der erwarteten 30 Teilnehmer rund 300 auf den Marktplatz kamen, hat uns alle überrascht.“
Uns alle – damit meint Kurt die Parteien und Fraktionen des Bopparder Stadtrates, die sich gemeinsam für diese Demonstration starkgemacht hatten, die im Ergebnis ein eindrucksvolles Zeichen gegen den Angriffskrieg des russischen Präsidenten Putin war. „Es war aber auch eine deutliche Geste der Solidarität für die Menschen in der Ukraine und ein klares Bekenntnis für ein Leben in Frieden, Freiheit und Demokratie“, sagt Umut Kurt gegenüber dem RHA.
Sprecher der Friedensbewegung, der Kirchen und der Politik – allen voran der langjährige frühere Europaabgeordnete Norbert Neuser aus Boppard – machten unmissverständlich deutlich, dass der Krieg Putins unbedingt gestoppt werden muss. Doch mit der Teilnahme an der Demonstration spürten alle auch, dass sie mit ihren Ängsten und Sorgen vor einem verheerenden Ausufern des Krieges auf Europa und die Welt nicht alleine stehen. Die Gemeinschaft auf dem Marktplatz in Boppard vermittelte auch das wertvolle Gefühl des Zusammenhaltes und des Miteinanders in dieser gefährlichen politischen Lage. „Diese Veranstaltung war auch eine Art Weckruf.
Wir wollen Hilfen für die Menschen in der Ukraine anschieben und uns auch auf ankommende Flüchtlinge vorbereiten“, sagt Umut Kurt. Experten rechnen damit, dass auch in die Region vorwiegend Frauen mit Kindern ankommen, die für die Zeit des Krieges Unterkünfte benötigen. Sobald die Kampfhandlungen beendet sind und es die Situation in ihrer Heimat zulässt, wollen fast alle wieder zurück zu ihren Männern und Familien in der Ukraine.
Für die Initiatoren der Demonstration in Boppard, hier ist auch Niko Neuser mit engagiertem Einsatz zu benennen, steht jedenfalls fest, dass diese erste Veranstaltung nicht die letzte gewesen ist. „Das war keine einmalige Aktion“, so stellvertretend für alle Umut Kurt.