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Boppard testet „intelligente“ Straßenbeleuchtung

Boppard. Ein wach­sen­des Umweltbewusstsein und stei­gen­de Energiekosten haben dazu geführt, dass vie­le Städte und Kommunen ihre Straßenbeleuchtungen auf den Prüfstand stel­len und über inno­va­ti­ve Möglichkeiten nach­den­ken. Auch die Stadt Boppard tes­tet seit Montag in der Flogtstraße zwei „intel­li­gen­te“ Straßenbeleuchtungskonzepte. Das Ziel ist klar: Gesucht wird ein System, das den Sicherheitsansprüchen der Bürger gerecht wird und zugleich zur Reduzierung des Energieverbrauchs beiträgt. 

Im Abschnitt Flogtstraße 36/Obere Fraubachstraße bis Flogtstraße 55/Burdenweg wur­de eine dau­er­haf­te Nachtabsenkung instal­liert, bei der die Straßenbeleuchtung zwi­schen 22 und 5 Uhr auf 40 Prozent der maxi­ma­len Leuchtkraft gedimmt ist.  Im Bereich Flogtstraße 55/Burdenweg bis Flogtstraße 71 kommt das Konzept „Licht nach Bedarf“ zum Einsatz. 

Interessant: Licht nach Bedarf

Das Grundprinzip des Konzepts „Licht nach Bedarf“ ist eben­so ein­fach wie inno­va­tiv: Im Ruhezustand leuch­ten die Straßenlampen auf einem nied­ri­gen Energielevel von rund 20 Prozent der maxi­ma­len Leuchtkraft. Reagiert der in der Lampe ver­bau­te Infrarotsensor auf Bewegungen in einer Entfernung von fünf bis zehn Metern, erhö­hen die Lampe und die mit ihr ver­netz­ten Nachbarlampen ihre Leuchtkraft suk­zes­si­ve. Wie hell die­se wer­den, hängt vom jewei­li­gen Standort ab. Es ent­steht ein Lichtteppich, der die wahr­ge­nom­me­ne Bewegung beglei­tet. Nach eini­gen Sekunden keh­ren die Lampen wie­der auf ihr Ausgangslevel zurück. In zwei Umfragen wer­den die von dem Test betrof­fe­nen Anwohner ihre „vor­her-nach­her-Eindrücke“ mitteilen.

Unabhängig davon, dass moder­ne und intel­li­gen­te LED-Systeme bereits in eini­gen Städten und Regionen erfolg­reich in Betrieb sind, will man in Boppard die Bürger nicht über­ge­hen. Denn aus­rei­chen­des Licht und Straßenbeleuchtungen an öffent­li­chen Plätzen, in Straßen und im Bereich von Haltestellen ist vie­len Menschen für ein Gefühl der Sicherheit sehr wich­tig. Die Reduzierung der Leuchtdauer und Lichtintensität sorg­ten in eini­gen Städten bereits für teil­wei­se hef­ti­ge Diskussionen. Eine kür­ze­re Leuchtdauer geht nach Meinung von Experten immer zulas­ten der Verkehrssicherheit. Deshalb sind die bei­den denk­ba­ren Lösungen, die der­zeit in Boppard getes­tet wer­den – „dim­men“ und „Licht bei Bedarf“ – sinn­vol­le Ansätze für Straßenbeleuchtungen der Zukunft. Auch das Unternehmen Trilux aus dem sau­er­län­di­schen Arnsberg, das Boppard wäh­rend der Testphase beglei­tet, kann eine lan­ge Liste von erfolg­reich umge­setz­ten inno­va­ti­ven Beleuchtungskonzepten nachweisen.

Gute Erfahrungen

Intelligente Technik funk­tio­niert bereits in vie­len Städten. Nicht nur bei Straßenbeleuchtungen, son­dern auch bei Radwegen. In Darmstadt bei­spiels­wei­se wur­de ein Radweg in der Stadt und auch eine Teilstrecke des Radschnellwegs Frankfurt-Darmstadt mit spe­zi­el­len Sensoren aus­ge­stat­tet: Die Lampen reagie­ren auf Bewegung und wer­den hel­ler, wenn ein Radfahrer oder Fußgänger vor­bei­kommt und dun­keln danach wie­der ab. Auch hier gibt es in Boppard und der Region sicher­lich noch gute Möglichkeiten, dass buch­stäb­lich vie­ler­orts „das Licht auf­geht“. [za/red]

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