Rhein-Hunsrück. Der unabhängige Kandidat Volker Boch hat die Stichwahl mit 56 Prozent der Stimmen überraschend deutlich gewonnen und ist zum Landrat des Rhein-Hunsrück-Kreises gewählt worden. Der 45-jährige Journalist hat mit seinem Wahlerfolg in einer der großen CDU-Hochburgen die Christdemokraten, für deren Kandidaten Dr. Christian Klein nur 44 Prozent votierten, geschockt. Nach einer spontanen Feier und ein paar Stunden zu wenig Schlaf war Volker Boch am Tag danach schon wieder gedanklich gewohnt gut sortiert und blickte nach vorne. „Ich habe einen sehr inhaltlichen Wahlkampf geführt“, sagt er dem RHA. „Ich werde beweisen, dass dies keine Show war, sondern dass ich das, was ich gesagt habe, auch sehr konsequent umsetzen will.“
Bis zur Amtseinführung werden noch ein paar Tage vergehen, dann wird Boch sich an die Arbeit machen. „Die Leute erwarten etwas von mir, ich will sie auf keinen Fall enttäuschen“, so Boch. Mit der Mischung aus Respekt vor dem Amt und der großen Motivation, etwas für den Kreis und die Menschen zu bewegen, geht der neue Chef im Kreishaus an den Start. Der Familienvater aus Laubach setzt auf Teamgeist und vertraut auch bei schwierigen Themen auf seine enorme Ausdauer, die er als erfolgreicher Triathlet und Marathonläufer im Sport so oft bewiesen hat.
Beim Thema Mittelrheinbrücke – das macht er am Tag nach seiner Wahl nochmals deutlich – müsse endlich etwas passieren. „Mit dem neuen Landrat im benachbarten Rhein-Lahn-Kreis, der im März gewählt wird, werde ich schnell in Kontakt treten und loslegen. Die verbindende Brücke und unsere gemeinsame Bundesgartenschau 2029 sind wichtige Bausteine für eine gute Zukunft“, so Boch, der deutlich macht, dass er sich nicht auf einen links-grünen Landrat reduzieren lässt. „Ich verstehe mich als parteiunabhängig und freue mich auf die Zusammenarbeit mit allen.“